Das 1.000 Mitarbeiter große Unternehmen Electrovac AG mit Sitz in Klosterneuburg hat 12 ihrer Mitarbeiter zu Six Sigma Black Belts ausbilden lassen.
Die Black Belts stellen die Speerspitze eines Unternehmens bei der Umsetzung der Six Sigma Initiative dar. Sie sind die Methodenspezialisten, welche für jede Themenstellung das richtige Tool beherrschen und im Rahmen von Six Sigma Projekten bereits erfolgreiche Projektabschlüsse nachweisen können.

Die im Rahmen des Black Belt Trainings abgeschlossenen Projekte konnten sich sehen lassen.

Wesentliche Voraussetzung für einen Abschluss des Black Belt Trainings war neben einer positiv absolvierten theoretischen Prüfung auch ein erfolgreich abgeschlossenes Projekt, das im Zeitraum des Kurses von August bis November abgewickelt wurde.

Als Entscheidungsparameter für Erfolg diente dabei der so genannte Net Benefit. Darunter versteht man den Netto-Nutzen aus einem Projekt, der am Ende eines Geschäftsjahres auch tatsächlich in der Gewinn- und Verlustrechnung nachvollziehbar ist. Dem Projektnutzen sind demnach sämtliche Kosten wie Personal- und Materialkosten, Kosten für Prüfungen und Versuche, anteilige Investitionskosten oder Kosten von Externen abzuziehen.

Weitere definierte Regeln für die Kalkulation des Net Benefits war der Ausschluss von zukünftigen (erwarteten) Umsätze oder Einsparungen die zwar bei einer Abteilung schlagend werden, insgesamt aber keinen Einfluss auf den Gewinn des Unternehmens haben. Beispielsweise sei hier die Reduktion des Lagerplatzes erwähnt, die nur dann in die Kalkulation mit einbezogen wurde, wenn die frei gewordenen Lagerkapazität vermietet werden konnte. Neben der Net Benefit Fokussierung wurden auch Projekte durchgeführt, die Einfluss auf die Kundenzufriedenheit haben. Wichtig dabei war aber der klar nachweisbare Projektnutzen, wie z.B. die Erhöhung der Liefertermintreue, dann konnte auf eine monetäre Betrachtung verzichtet werden.

Vor diesem Hintergrund wurden Projekte in den Bereichen Reduktion von Ausschuss in einer Fertigungslinie bzw. bei einer spezifischen Type, Reduktion der Störanfälligkeit einer Maschine oder Reduktion des Umlaufvermögens durch Reduktion der DLZ um 50% durchgeführt. Der realisierte Net Benefit betrug rund 45.000 EUR je Projekt. Weiters wurden Projekte mit den Ergebnissen einer Kapazitätserhöhung eines Fertigungsprozesses um 30% oder Erhöhung der Liefertermintreue um 40% durchgeführt.

Obwohl natürlich eine so intensive Ausbildung auch für die Teilnehmer eine große Herausforderung darstellt, waren alle Teilnehmer froh, dass sie die Möglichkeit zur Teilnahme bekamen. Es wurde als Investition in die Zukunft verstanden, die sowohl für jeden einzelnen eine massive Steigerung der Projektabwicklungsqualität brachte und andererseits für das Unternehmen einen Return on Investment von 1:3 im ersten Jahr.