Die 4 Disziplinen funktionieren, weil sie auf Prinzipien beruhen und nicht auf Praktiken. Praktiken sind situativ, subjektiv und stets in der Weiterentwicklung begriffen. Prinzipien sind zeitlos, selbstverständlich und allgemeingültig. Sie sind eine Art Naturgesetz, so wie die Schwerkraft. Ob Sie ihnen zustimmen oder nicht, spielt keine Rolle – sie sind in jedem Fall gültig.
GUMPOLDSKIRCHEN. Seit Oktober 2017 arbeitet die Gabriel Chemie mit Unterstützung der MCG an der Optimierung der Internationalen Supply Chain. Die Gabriel Chemie Group ist in den letzten Jahren jährlich um ca. 10% gewachsen. Dieses hohe Wachstum gepaart mit Produktionskonzentrationen der ehemals sehr autonom agierenden 9 Produktionsstandorte führte dazu, dass die Supply Chain nicht mehr den aktuellen Anforderungen entsprach.
Andreas Berger, CFO der Gabriel Chemie Group: „Unser Intercompany Verkehr hat sich in den letzten Jahren vervielfacht. Die Prozesse an den Hauptstandorten sind dafür nicht ausgerichtet. Wir haben bereits zwei Initiativen mit BigStep® sehr erfolgreich realisiert, daher haben wir uns entschlossen auch die Supply Chain Optimierung mit dieser sehr praktikablen Methode zu lösen“.
Phase 1: BigStep® Screening
In der ersten Phase wurden im Zuge einer umfangreichen Zahlen-, Daten-, Fakten-Analyse die wesentlichen Key Performance Indikatoren erhoben und gemeinsam mit den Ergebnissen aus 29 qualitativen Interviews mit den Key Playern der Organisation eine für alle nachvollziehbare, transparente Ausgangsbasis definiert. Als Ergebnisse daraus konnten sowohl Problemfelder, als auch Potenziale der Verbesserung erhoben werden. Darüber hinaus setzte bei den Mitarbeitern ein erster Sensibilisierungs- bzw. Bewusstseinsbildungsprozess ein.
Phase 2: BigStep® Workshop
Am BigStep® Workshop im März 2018 nahmen insgesamt 32 Personen aus allen Standorten der Gabriel Chemie Group teil. In den Seminarräumen des Unternehmens in Gumpoldskirchen sammelte man sich, um an zwei intensiven Tagen an Lösungsansätzen für die sechs Schlüsselthemen zu arbeiten. Diese gliederten sich wie folgt:
- Kostenoptimierung Fracht/Lager/Logistik
- Automatisierung der globalen Supply Chain
- Warenstromoptimierung
- Optimierung Großmengenprozess
- Kurzfristige Optimierungen im Intercompany Geschäft
- Optimierung Kleinmengenprozess
Das Workshop Setting sieht vor, dass immer zwei Themen parallel bearbeitet werden. Für die einzelnen Sessions wurden Rollen (Diskutanten, Kritiker) vergeben, um sicher zu stellen, dass alle Meinungen Beachtung finden. Die Ergebnisse der Gruppenarbeiten wurden im Plenum allen präsentiert. Durch die dreimalige Bearbeitung eines Themas (Analyse, Ziele und Maßnahmen) wurde ein rund 90%iges Verständnis des Problems unter allen Teilnehmern erzielt, was eine Voraussetzung ist, motiviert an der Problemlösung zu arbeiten. Das Ergebnis des Workshops war ein mit allen abgestimmter Projekt-Master-Plan mit 31 Projekten bzw. Maßnahmen, die in den folgenden 12 Monaten umgesetzt werden sollen.
Phase 3: BigStep® Engine
Um sicher zu stellen, dass die Umsetzung einer solchen Initiative während dem Tagesgeschäft gelingt, wurde bereits zwei Wochen nach dem BigStep® Workshop ein Follow Up Meeting durchgeführt. Dabei wurden die erarbeiteten Projektideen priorisiert und den designierten Projektleitern der Auftrag erteilt, die Projekte im Detail zu planen. Anfang April wurden alle Projektaufträge im ersten Lenkungsausschuss diskutiert und freigegeben. Durch zeitlich engmaschige Follow up Termine (nahezu wöchentlich) wird die Umsetzung von mind. 90% aller Projekte in den nächsten 12 Monaten ermöglicht. Wir sind überzeugt in einem Jahr auf eine erfolgreiche Optimierung der Supply Chain zurückblicken zu können.
Die familiengeführte Gabriel Chemie Group produziert an 9 Standorten mit rund 600 Mitarbeitern jährlich ca. 18.000 to Masterbatch. Der Gruppenumsatz überschritt 2017 die 136 Mio. Marke. Masterbatches hauchen Kunststoff leben ein und verleihen dem farblosen und funktionsarmen Roh-Polymer lebendige Farbe und funktionelle Additive. Gabriel Chemie beliefert die Kosmetik-, Lebensmittel-, Freizeitindustrie, Medizintechnik, Bauindustrie usw.
